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13.02.2009
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Suchtprobleme als Herausforderung

Suchtprobleme bedeuten individuelle Tragödien für die Betroffenen und zugleich belasten sie die Gesellschaft als Ganzes.Die Bekämpfung der Drogenproblematik ist daher sowohl eine Herausforderung für den suchtkranken Menschen als auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Tags: drogen menschen randgruppen soziales suchtmitte abhaengigkeit
Einträge: 25 Kategorie: Gesundheit - Medizin RSS Feed exportieren
hinzugefügt am: 29.01.2009 - 13:55:04 aktualisiert am: 13.02.2009 - 03:26:44
Feed-Einträge
Sittlich Moralische Motive
Sie zeichnen sich aus durch einen Wertewiderspruch. Eigene Werthaltungen kollidieren mit im Drogenalltag notwendigen Strategien,wenn etwa die Verstrickung in kriminelle Handlungen Formen annimmt,die nicht länger mit eigenen Wertemustern in Einklang gebracht werden können.Der Verlust von Freunden und anderen Bezugspersonen infolge einer zunehmenden Integration in drogenspezifische Zusammenhänge begründen eine zunehmende Angst vor sozialer Isolierung,was bedeutsamer ist als sozialer Druck von außen.Das Bestreben,die Anerkennung und Zuneigung von anderen nicht durch weiteren Konsum zu gefährden, kennzeichnet ein solches Motivgeflecht ebenso wie ein neues Verantwortungsgefühl gegenüber Dritten,wie etwa dem eigenen Kind gegenüber.
Selbstinszenierte Ausstiegsvarianten
Mit dem Begriff selbstinszenierte Ausstiegsvarianten sind solche Formen des Ausstiegs aus dem abhängigen Drogengebrauch angesprochen,die weitgehend unabhängig von professioneller Drogenhilfe von Konsumierenden selbst eingeleitet und vollzogen werden.Die Selbst ausstiegsquote bei Substanzstörungen liegt,je nach Substanz,in den ausgewiesenen seriösen Studien zwischen 30 und 80%.Wesentlich für selbstinszenierte Ausstiegswege,und darin sind sie therapeutisch unterstützten gleich,ist die Frage danach,was in Phasen abhängigen Drogengebrauchs eine solche Entwicklung bedingt.Die Forschungsliteratur verweist diesbezüglich auf selbstbezogene Prozesse,die den eigenen Lebensweg im Geflecht von drogenspezifischen und nicht drogenspezifischen Aspekten der Lebenswelt gleichsam bilanzieren.Singuläre Schlüsselerlebnisse,so genannte Wendepunktereignisse bzw.existentielle Lebenskrisen,können hierbei bedeutsam sein.Stärker wiegen allerdings lebenszeitlich und sozial orientierte Thematiken,die gleichsam im gedanklichen Vergleichsdiskurs hinsichtlich alternativer Potentiale reflektiert werden.
Bedürfnisbefriedigung
Indirekte Bedürfnisbefriedigung und ausweichendes Vermeidungs - Verhalten,sind süchtige Verhaltens Muster.Hier kann sich der Kreis für die abhängigen Frauen wieder schließen.Deshalb ist das Erlernen einer offenen Durchsetzungsfähigkeit im Rahmen der Suchtbewältigung sehr wichtig für Frauen,und häufig auch besonders schwer.Denn fordern,kämpfen,erobern gelten als typisch männliche Techniken.Frauen neigen eher zu den oben dargestellten indirekten Durchsetzungsfähigkeiten.Unabhängigkeit ist ein Fetisch unserer Tage.Dabei wird im Unabhängigkeitstaumel manchmal übersehen,dass es viele natürliche und notwendige Abhängigkeiten gibt.Zum einen sind wir alle von Freunden,Bekannten und Verwandten abhängig.Wir brauchen ein Netz aus vielfältigen sozialen Beziehungen,das unsere menschlichen Bedürfnisse nach Wärme,Halt,Geborgenheit,Sicherheit,Anerkennung usw. befriedigt.Zum anderen brauchen wir Gewohnheiten.Erst wenn vieles Routine geworden ist,bleibt auch für Ungewöhnliches und Neues Zeit.
Was will ich?
Ohne sich dessen immer bewusst zu sein,verhalten sich viele Frauen so,wie „man“ sich eine „gute“ Kollegin,Mutter,Hausfrau,Liebhaberin,etc.vorstellt.Sie bemühen sich der Rolle gerecht zu werden,für die sie in ihrer Umgebung Anerkennung und Bewunderung ernten können.Danach,was ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche sind,haben sie niemals gefragt oder sie haben es nicht gewagt,sie offen auszusprechen und zur Grundlage ihres Handelns zu machen.Dass die soziale Rolle,an der sie sich bislang orientierten,nur teilweise oder gar nicht ihrer Persönlichkeit entspricht,findet in der Sucht seinen Ausdruck.Deshalb gehen die Emanzipation von den vordefinierten sozialen Rollen und die Bewältigung der Krankheit Sucht Hand in Hand.Eine Frau, die ihr süchtiges Verhalten aufgeben möchte,muss lernen,ihre Wünsche offen und direkt zu äußern.Denn durch bitten,schmeicheln,taktieren lässt sich zwar manches erreichen,nicht aber die Durchsetzung und Befriedigung persönlicher Wünsche.Wer nicht sagen kann „Ich will ...“,wird immer wieder sagen müssen „Ich brauche, weil ...“.
Ist Sucht endlich?
Ãœber das,was Suchtbewältigung ist,herrscht durchaus keine Einigkeit.Die einen sagen, dauerhafte Abstinenz und geglückte Eingliederung in eine Gruppe eines Abstinent lebenden Vereines sei das Ziel.Von anderen wird dieser Ansatz als „Suchtverlagerung“kritisiert:Die Abhängigkeit werde so in eine „Gruppen-Sucht“ umgewandelt.Andere wiederum stempeln jede,die in einer lebenslangen Gruppenzugehörigkeit für sich keine Perspektive sieht,als Querulantin ab,die schon sehen und Erfahren wird,was sie von ihrem Hochmut hat.Auch darüber,ob der „Hang zur Besessenheit“ jemals vollständig auszugleichen ist,besteht Uneinigkeit.Die Suchtstruktur sei eine so frühe und dauerhafte Prägung,dass sie nicht auszugleichen sei,lautet eine Meinung.Andere meinen,dass nach einer entsprechenden Behandlung die Gefahr einer übermäßigen Fixierung nicht mehr bestehe.Im Einzelfall muss der Anspruch der Frau an ihre persönliche Entwicklung entscheidend sein:Denn wer eine Frau ermutigen möchte,ihre süchtige Fixierung zu überwinden und ihr seine Hilfe dabei anbietet,kann ihr – ohne seine Glaubwürdigkeit zu verlieren – nicht gleichzeitig vorschreiben,wie ihr Leben „danach“ aussehen wird.
Die Abstinenzfrage
In jedem Fall kostet die Auseinandersetzung mit dem Suchtmittel sehr viel Kraft und Energie. „Lohnt sich das,oder soll ich diese Energie lieber dazu verwenden,mir neue Vergnügen zu erschließen?“ Diese Frage muss sich jede Süchtige selbst beantworten.Menschen,die sich in ihrer wachsenden Abhängigkeit auf alltägliche Verhaltensweisen fixierten,z.B. das Essen,haben die Freiheit zur Abstinenz nicht.Sie müssen die Auseinandersetzung mit ihrem Suchtmittel führen und ihm nach und nach den richtigen Stellenwert in ihrem Leben geben.
Die Abstinenzfrage
Vielen gilt die Bereitschaft zu völliger und lebenslanger Abstinenz als unabdingbare Voraussetzung für die Bewältigung einer Suchtkrankheit.Solange dieser Punkt nicht erreicht ist,ist Hilfe unmöglich.Körperlich Abhängige,bei denen die suchterzeugende Substanz in den Organismus eingebaut ist,haben keine andere Wahl.Die Stoffwechselanpassung ist nicht rückgängig zu machen,und jeder Konsum löst einen Rückfall aus,der große Risiken in sich birgt.Natürlich stellt sich die Frage der Abstinenz auch allen „nur“ psychisch Abhängigen.Verständlich,dass jede Abhängige wünscht,das,worüber sie die Kontrolle verloren hat,doch noch in den Griff zu bekommen und die demütigende Erfahrung,ohnmächtig zu sein,auszugleichen.Die „verlorene Unschuld“ mit ihrem Sucht Mittel bekommt keine zurück.Wer voller Spannung nächtelang vor Geldspielautomaten stand,wird kaum Vergnügen daran finden, eine „Mark lang" das Drehen der Scheiben zu beobachten.Diese Aussage gilt ganz Pauschal:Alle Dinge und auch Menschen,denen wir einmal mit besonderer Leidenschaft begegnet sind,bleiben etwas Besonderes.Das Wissen,welche starken Gefühle und Erlebnisse wir mit ihnen hatten,lebt fort und damit auch die Versuchung,rückfällig zu werden.Oder wir lehnen diese Dinge bzw. Menschen mit besonderer Heftigkeit ab.
Warum gerade ich?
Wieso habe ich auf meine Probleme nicht anders reagiert? Weshalb habe ich keine andere Antwort,als das Ausweichen in die Sucht? Warum...?Indem eine Frau ihrem Schicksal und dessen lebensbestimmenden Eindrücken und Erfahrungen nachspürt,bekommt sie mit der Zeit eine immer klarere Vorstellung von sich und ihrer Geschichte.Wie bei einem Puzzlespiel ergeben die Einzelteile nach und nach ein Bild.Bedeutungslos werden die Fragen: „Wer hat schuld?" und „Warum gerade ich?“ dort,wo die Versöhnung mit der eigenen Persönlichkeit gelingt.Die Vergangenheit wird nach und nach zu einer Erfahrung,die bei der Gestaltung von Gegenwart und Zukunft hilft.
Wer hat schuld?
Schuldig oder unschuldig,diese moralischen Kategorien sind völlig nutzlos,wenn es darum geht,sich selbst zu verstehen und zu begreifen.Trotzdem verwechseln sowohl Abhängige als auch Angehörige die Frage nach der Ursache anfangs häufig mit einer Suche nach Schuldigen.Die betroffene quälen Selbstvorwürfe;Angehörige und Freunde leiden unter Schuldgefühlen oder fürchten,in die Rolle der Schuldigen gedrängt zu werden,und gehen nicht selten zum „Gegenangriff“ über.Der Abhängigen wird nur allmählich bewusst,dass sie Jahre „verloren†hat,jahrelang an ihren Möglichkeiten vorbeilebte.Das tut weh,und das macht traurig.Die Versuchung,die Verantwortung dafür anderen zuzuschieben,ist groß.In der Vergangenheit jeder Süchtigen gibt es natürlich Menschen,die "Mit - Schuldig" sind.Für die Gegenwart und Zukunft kann das Finden von Schuldigen nicht glücklich machen.Die Verantwortung für ihr derzeitiges Verlhalten muss die Abhängige selbstübernehmen.Sonst muss sie weiter leiden und hoffen,dass jemand kommt,um sie glücklich zu machen.
Gesundheit - Handeln
Keine Frau kann ihre Geschichte ungeschehen machen,aber sie kann für ihre Gegenwart und Zukunft ein neues Handeln erlernen.Was empfinde ich? Was wünsche ich mir? Muss ich einen Kompromiss eingehen? Ist der Konflikt nicht zu lösen? Wie kann ich die Spannung aushalten? Womit kann ich mich trösten,und mir eine Freude machen?Dabei wird vielen schnell klar werden,wie wenig echtes Interesse sie bisher an sich selbst hatten.Sie wissen nicht,was ihnen gut tut,was sie gerne haben.Hier ist es wichtig,neues zu versuchen und sich so allmählich einen Vorrat an Vergnüglichem,Entspannendem,Anregendem usw.zu schaffen.Das Angebot ist nahezu unerschöpflich:Besuch kultureller Events,Basteln,Schwimmen,Bauchtanz,Yoga,Wandern,usw..
DER WEG IST DAS ZIEL
Die Vorstellung,mehrere Monate oder gar Jahre eine Psychotherapie zu machen,an einer Selbsthilfegruppe teilzunehmen,lässt viele zögern.Aber die Zeit der Entwöhnung ist keine tote Zeit,in der man im einem Gefängnis zu sitzen droht,am Leben nicht teilnimmt und auf die Entlassung wartet.Jede Frau,die sich ihre Abhängigkeit eingesteht und sich um Hilfe bemüht,hat die ersten Schritte auf dem Weg zu ihrer Gesundheit bereits gemacht:Sie nimmt sich und ihr Verhalten ernst.Sie hat sich – zumindest teilweise – von ihrem Wunschdenken getrennt und eine realistischere Selbsteinschätzung gewonnen.Ihr Selbstwertgefühl ist (wieder) erwacht.Sie will für sich kämpfen.Findet sie ein passendes Hilfsangebot,wächst die bereits begonnene positive Entwicklung weiter.Allmählich wird ihre Einstellung zu sich selbst verständnisvoller und sie erkennt:Ich bin nicht abnormal,sondern habe Gründe,so zu handeln.Ich bin nicht schuldig, aber ich habe dennoch die Verantwortung für mich.Die ständige Selbstverurteilung endet,und die Auseinandersetzung mit den persönlichenSchwierigkeiten kann beginnen.Nach und nach tauchen die ursächlichen Konflikte und die mit ihnen verbundenen negativen Gefühle wieder auf:Angst,Unzufriedenheit,Wut, Schmerz,Leere,Einsamkeit etc.Dadurch wird ihre „Bearbeitung“ erst möglich.
Gefühle nicht wahrnehmen
Niemand kann einer Frau ihre Abhängigkeit beweisen.Es ist wie mit unseren Gefühlen.Hin und wieder können wir die Traurigkeit oder die Wut einer anderen deutlich spüren.Aber solange sie selbst diese Gefühle nicht wahrnehmen kann oder will,wird niemand sie davon überzeugen können,dass sie jene hat.Weiß die Abhängige insgeheim bereits,dass es so nicht weitergehen kann und sie Hilfe benötigt,kann ein verständisvolles Gespräch oder der konkrete Tip auf ein Hilfsangebot ausschlaggebend sein.Ansonsten fruchten gute Ratschläge,Drohungen und Bitten oder gar Erpressungen nach dem Schema: „Wenn nicht ... dann ...“ nichts,und verschärfen die Situation nur weiter.
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